Förderung einer Friedenskultur in kriegszerrissenen Gemeinden
Projekte 2018 - Sri Lanka
Über Jahrzehnte hat der Bürgerkrieg, auch nachdem er offiziell beendet war, die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen Sri Lankas extrem gespalten. Erst im Januar 2015 trat eine Wende in der sri-lankischen Politik ein: Erstmals wurde öffentlich über die Notwendigkeit eines Versöhnungsprozesses gesprochen. Die Rahmenbedingungen sind allerdings mehr als schwierig, was auch an der weiterhin starken Rolle der Armee und der Nicht-Anerkennung von Schuld liegt.
Die sprachlich-ethnische Trennung auf der Insel in einen tamilischen Norden und einen singhalesischen Süden sowie die Aufteilung in überwiegend singhalesische Buddhisten, tamilische Hindus und größere muslimische und christliche Bevölkerungsgruppen erschwert die Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und Menschrechtsverletzungen zusätzlich. In diesem Kontext setzt sich der langjährige medico-Partner SEED in kriegszerrissenen Gemeinden dafür ein, eine Kultur des Friedens zu fördern. In der aktuellen Förderphase geht es unter anderem darum, dass SEED die Zusammenarbeit mit einer singhalesischen NGO sucht, die sich ebenfalls für Friedensbildung und Konflikttransformation engagiert. In der Regierungs- und Staatskrise, die im Oktober 2018 offen ausgebrochen ist, sind solche grenzüberschreitenden Vorstöße kleine Hoffnungsschimmer.
Stiftungsförderung in 2018: 20.000 Euro