Austausch über Trauma- und Resilienz-Politiken, transnationale Tagung
Projekte 2018 - Psychosoziale Gesundheit
Sowohl im Umgang mit Geflüchteten als auch in der Entwicklungszusammenarbeit nehmen psychosoziale Interventionen zu, die von individualisierenden biomedizinischen Trauma-Konzepten und -Instrumenten geprägt sind. Konjunktur haben Ansätze, die die Überwindung der Ursachen von Not und traumatisierenden Erfahrungen aus dem Blick verlieren. Kritisch-emanzipatorische Konzepte der psychosozialen Arbeit hingegen, die Erfahrungen von Leid in den gesellschaftlichen Kontext einbettet, geraten zunehmend unter Druck. Auch werden die vielfältigen alternativen Erfahrungen von Kolleginnen und Kollegen aus dem globalen Süden im Umgang mit Folgen und Gründen von Gewalt weitgehend ausgeblendet.
Dies ist der Hintergrund der transnationalen Tagung, die medico gemeinsam mit den Kooperationspartnern Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF e.V.), Frankfurter Arbeitskreis Trauma und Exil (FATRA e.V.) und HAUKARI e.V. am 20. Oktober 2018 durchgeführt hat. Mit zahlreichen Akteuren der psychosozialen Arbeit aus dem Nahen Osten, Afrika und Europa wurden die Entwicklungen kritisch beleuchtet. Gleichzeitig wurden alternative Praxen, die einer postkolonialen Idee von Emanzipation verpflichtet sind, sichtbar gemacht und verteidigt.
Stiftungsförderung in 2018: 10.000 Euro