Vernetzung Betroffener rechter Gewalt
Projekte 2022 - Deutschland
Die Morde des NSU, Anschläge wie in Halle 2019 oder in Hanau 2020 sind nur die tödlichsten Ereignisse einer zunehmenden rechten Gewalt in Deutschland. Der Verband der Beratungsstellen für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG) e.V. unterstützt die Opfer und deren Angehörige. Zudem informiert er die Öffentlichkeit über Taten sowie Strukturen und klärt über Wahrnehmungslücken von Behörden und Politik auf. Medico hat bereits in der Vergangenheit Projekte des Verbandes unterstützt, sei es eine Webdokumentation zu rechter Gewalt oder eine Beratung der Überlebenden und Hinterbliebenen des rassistischen Attentats in Hanau durch eine Traumapädagogin in den Räumen der Initiative 19. Februar Hanau.
Aktuell geht es um eine bessere Vernetzung der Betroffenen von rechter und rassistischer Gewalt. In dem 2020 gegründeten „Betroffenen- und Solidaritätsnetzwerk“ (BeSoNet) begleiten die Beratungsstellen des VBRG die Selbstorganisation von bislang mehr als 20 Initiativen von Überlebenden und Hinterbliebenen. Im Frühjahr 2022 fand ein Vernetzungstreffen statt. Dieser Austausch soll verstetigt werden. Da sich auch die psychischen Belastungen und Gefahren für Berater:innen und ehrenamtliche Unterstützer:innen verschärfen, ist zudem die Fortbildung „Sekundäre Traumatisierung und Selbstfürsorge“ geplant.
Stiftungsförderung in 2022: 20.000 Euro