Landrechte verteidigen, ein Zeichen der Solidarität setzen

Die Union of Agricultural Work Committees (UAWC) unterstützt palästinensische Bauern- und Hirtenfamilien im Jordantal und südlich von Nablus bei der Sicherung ihrer Lebensgrundlagen und in ihrem Willen, sich gegen eine drohende Verdrängung zu behaupten. Tatsächlich sind die Bewohner:innen immer wieder mit Siedlergewalt, gezielten Zerstörungen ihrer Pflanzungen und der fortschreitenden Enteignung ihres Landes durch die israelische Besatzungsverwaltung konfrontiert. Die UAWC steht den Familien mit Saatgut bei, hilft beim Bau von Bewässerungssystemen und leistet Rechtsbeistand in Land- und Wasserfragen. Die langjährige Partnerorganisation, mit der medico u.a. ein auch vom Auswärtigen Amt finanziertes Programm umsetzt, ist Teil der internationalen Landarbeiter- und Bauernbewegung Via Campesina.

Seit einigen Jahren ist UAWC aber auch Ziel einer Diffamierungs- und Delegitimierungskampagne. Unter dem Vorwurf des Terrorverdachts brachen Anfang Juli 2021 israelische Streitkräfte in das Büro von UAWC ein und beschlagnahmten Festplatten, Personalakten und den Safe. Im Oktober dann der nächste Schlag: Die israelische Regierung deklarierte sechs palästinensische NGOs, darunter UAWC, offiziell als „terroristische Gruppierungen“. Beweise wurden, wie auch bei ähnlichen Anschuldigungen in der Vergangenheit, bislang keine vorgelegt. Ungeachtet dessen schweben die Vorwürfe rufschädigend im Raum und erschweren Organisationen wie UAWC auch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnerorganisationen. Die aktuelle Förderung dient der Erweiterung der lokalen Saatgutbank von UAWC und der Anpflanzung von Olivensetzlingen. Sie ist auch ein Zeichen der Solidarität in Zeiten der Kriminalisierung.

Stiftungsförderung in 2021: 20.000,00 €