Kollektive Landnutzung verteidigen
Projekte 2021 - Brasilien
Die brasilianische Landlosenbewegung Movimento dos Trabalhadores Rurais sem Terra (MST) kämpft seit fast 40 Jahren für die Rechte von Landlosen und Kleinbäuer*innen. Durch die Besetzungen ungenutzten Bodens des MST sind im Laufe der Jahre über 400.000 Familien zu einem eigenen Stück Land und zu einem Zuhause gekommen. Solche Erfolge sind aktuell jedoch massiv bedroht: Die Regierung des rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro hat die Verteilung von ungenutztem Land gestoppt. In einigen Bundesstaaten wird versucht, kooperatives Landeigentum wieder in die Hände der Großgrundbesitzer zurückzubringen, mal mit Gewalt durch Privatmilizen, mal mit juristischen Kniffs. Hinzu kommt, dass die akute Wirtschaftskrise des Landes viele kleinbäuerliche Existenzen gefährdet.
Umso wichtiger sind neben der Bildungs- und Aufklärungsarbeit die juristische Aktivitäten des MST. Die Bewegung leistet Rechtsberatung, gibt anwaltliche Hilfe, auch für bedrohte Aktivist*innen aus sozialen Bewegungen, und klagt gegen illegale Enteignungen. Die aktuelle Förderung unterstützt zum Beispiel ein nationales Rechtsberatungsbüros in São Paulo, die Arbeit von „Volksanwälten“ und die juristische Weiterbildung von Initiativen, die sich gegen das Agrobusiness für eine gerechte Landverteilung und -nutzung einsetzen.
Stiftungsförderung in 2021: 20.000,00 €