Gemeindezentren für entrechtete Hausangestellte
Projekte 2019 - Libanon
Mindestens 250.000 migrantische Hausangestellte, vorwiegend junge Frauen aus Afrika und Asien, leben und arbeiten im Libanon. Viele von ihnen fristen ein Dasein als moderne Sklaven. Vom libanesischen Arbeitsgesetz sind sie ebenso ausgeschlossen wie von den Schutzregeln der Internationalen Arbeitsorganisation ILO. Oft wird ihre Arbeit nicht bezahlt, Missbrauch ist an der Tagesordnung, vielen ist „Hausarrest“ auferlegt. Indem Hausherrin und -herr über ihre Pässe verfügen, bestimmen sie über Legalität und Illegalität ihrer „Dienstmädchen“.
Ihrer Situation widmet sich das Projekt des Anti-Racism Movement (ARM). Entstanden ist die feministische libanesische Organisation in Folge von mehreren rassistischen Übergriffen auf afrikanische Migrant*innen. Um der wachsenden Xenophobie etwas entgegenzusetzen, setzt sich ARM für die Rechte von Migrantinnen ein und betreibt mehrere Migrant Community Center, in denen sich die Menschen weiterbilden und vernetzen können. Über die Zentren unterstützt ARM nun auch gezielt Hausangestellte, zum Beispiel durch die Vermittlung von Zugängen zu medizinischer, juristischer und sozialer Hilfe. Kampagnen- und Lobbyarbeit soll dazu beitragen, dass sie in die nationale Arbeitsgesetzgebung eingegliedert werden.
Stiftungsförderung in 2019: 10.000 Euro