Menschenrechtsarbeit der Migrantenherberge „La 72“
Projekte 2018 - Mexiko
Täglich machen sich Menschen aus El Salvador, Guatemala, Honduras oder Nicaragua auf den Weg Richtung Norden, weil sie zu Hause keine Zukunftsperspektive sehen und auf ein besseres Leben in den USA hoffen. Für viele endet die gefährliche Reise in einer Sackgasse, für manche im Tod. Ein zentraler Anlaufpunkt im Süden von Mexiko ist die von medico geförderte Herberge „La 72“. Bei Fray Tomás González und seinem Team bekommen die Migrierenden nicht nur Essen, einen Schlafplatz und medizinische Versorgung. Sie werden registriert, damit man ihre Spur besser verfolgen kann, sollten sie nicht am Ziel ankommen, und finden Hilfe bei Visa- und Asylangelegenheiten.
Es ist auch ein Ort, an dem sie erzählen können: von den Demütigungen und den Diebstählen durch Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde, von Überfällen, sexueller Gewalt und anderer Verbrechen, die organisierte Banden an ihnen verübt haben. Da „La 72“ Menschenrechtsverletzungen nicht nur dokumentiert, sondern auch öffentlich macht, sind die Aktivistinnen und Aktivisten auch selbst immer wieder Bedrohungen ausgesetzt. Daneben engagieren sie sich in der Gemeinwesenarbeit und informieren die Menschen entlang der Migrationsrouten über Fragen der Flüchtlingshilfe.
Stiftungsförderung in 2018: 10.000 Euro