Über Jahre hinweg hat die EU Niger zum strategischen Frontstaat der eigenen Migrationsabwehr auf- und ausgebaut. Das änderte sich mit dem dortigen Putsch im Juli 2023: Die neue Regierung hat nicht nur auf den Abzug des französischen Militärs gedrängt, sondern viele Formen der Zusammenarbeit aufgekündigt – auch in der Migrationspolitik. So hat die Junta das auf Druck der EU vor knapp zehn Jahren erlassene Gesetz 2015-36, das jeglichen Transport von Migrant:innen kriminalisiert, abgeschafft. Seither führt die Hauptmigrationsroute aus West- und Zentralafrika wieder legal über Niger. Doch die Reisen bleiben lebensgefährlich und Abschiebungen aus Algerien und Libyen nehmen weiter zu.
Alarmphone Sahara (APS), ein transnationales Netzwerk von Aktivist:innen in Afrika und Europa und formal unterstützt von dem Verein Jeunesse Nigérienne au Service du Développement Durable, unterstützt Migrant:innen in Not. Durch die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen entlang der Migrationsroute, das Aufklären über die gefährlichen Bedingungen der Reise, die Rettung und Versorgung von gestrandeten Migrant:innen in der Sahara, psychosoziale Betreuung und eine Gemeinschafsküche steht APS für die praktische Verteidigung der Menschenrechte aller ein.
Stiftungsförderung in 2024: 30.000,00 €