Psychosoziale Unterstützung nach rassistischem Terror
Projekte 2020 - Deutschland
Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau neun zumeist junge Menschen von einem Rassisten getötet. Während es kurz nach dem Anschlag eine breite gesellschaftliche Aufmerksamkeit für die Familien der Ermordeten und dem den Morden zugrundeliegenden Rassismus gab, schwand diese sehr bald, zumal überlagert durch die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie. Der rechte Terroranschlag hat bei den Überlebenden, Angehörigen und Freund*innen der Opfer tiefe Wunden hinterlassen.
Unmittelbar nach der Tat organisierten örtliche Traumapädagog*innen eine ehrenamtliche psychosoziale Betreuung. In dieser Form können diese den Unterstützungsbedarf jedoch nicht länger abdecken. Um die individuellen Traumbewältigungsprozesse und die sehr unterschiedlichen Bedarfe der Überlebenden und Hinterbliebenen zu bearbeiten, soll nun eine Teilzeitstelle eingerichtet werden. Da die Organisation der langfristigen Finanzierung sich verschleppt und auf Hindernisse stößt, finanziert medico eine Starthilfe für die ersten Monate der psychosozialen Beratung.
Stiftungsförderung in 2020: 5.000 Euro