Die Isolation von Geflüchteten überwinden
Projekte 2018 - Ägypten
Wie Flucht verläuft, ist in hohem Maß von den politischen Konstellationen abhängig. Das haben auch diejenigen erfahren, die angesichts des Krieges aus Syrien nach Ägypten geflohen sind. Anfangs waren sie noch willkommen, erhielten Zugang zu Schulen und Gesundheitseinrichtungen. Das änderte sich, als sich der Ex-Armee-Chef Al Sisi 2013 an die Macht putschte. Zunehmend ausgegrenzt, versuchen viele nun über das Meer nach Europa zu kommen. Längst aber hat Kairo als „Partner“ Europas die Fluchtwege dichtgemacht. Seither stecken sie in einer Sackgasse. In den städtischen Randgebieten der Hafenstadt Alexandria versuchen Tausende, über die Runden zu kommen.
Genau hier setzt die Arbeit von Torraha for Culture and Art an. Als Teil einer lebendigen Kunstszene der Stadt setzt sich die Organisation seit Jahren dafür ein, Perspektiven für Marginalisierte zu schaffen. Dieses Engagement hat sie in einem Pilotprojekt von November 2017 bis März 2018 erfolgreich auf Geflüchtete aus Syrien ausgeweitet. In der Fortsetzung geht es weiterhin darum, die Isolation der Flüchtlingsfamilien mit künstlerischen, handwerklichen und sozialen Angeboten zu überwinden. Vor allem Frauen werden darin gestärkt, Anschluss an die lokale Ökonomie zu finden und eine bessere Integration in die Stadtgesellschaft zu erlangen – damit ihre Familien doch irgendwann in einem menschenwürdigen Leben ankommen, sei es in Ägypten, Syrien oder Europa.
Stiftungsförderung in 2018: 25.000 Euro